Back
Featured image of post Wir schreiben Geschichte - wortwörtlich

Wir schreiben Geschichte - wortwörtlich

A Corona Tale

Ich mochte Geschichte nie. Man muss sich so viele Jahreszahlen merken und in den letzten paar tausend Jahren ist so viel passiert. Aber jetzt leben wir Geschichte. Und es ist nicht so, dass wir einen neuen Weltrekord in irgendetwas miterleben. Nein, Corona wird sein eigenes Kapitel in den Geschichtsbüchern unserer Kinder bekommen.

Die Welt fühlt sich anders an. Es fühlt sich nicht normal an. Und doch ist die Quarantäne nun Alltag und zur Normalität geworden. Wir stehen auf, machen Home Office, verlassen mit Masken das Haus, stehen vor dem Supermarkt Schlange, halten 1,5m Abstand zu anderen Menschen und treffen uns nicht mit Freunden. Alles normal, als wäre es schon immer so.

So zu tun, als wäre alles in Ordnung und in einer Woche ist wieder alles normal - ist nicht richtig. Zu akzeptieren, dass das nun unser Leben ist - ist nicht richtig. Wie schafft an es Respekt vor dieser Kriese zu haben ohne sich selbst zu verlieren? Ich habe bisher keine Antwort. Ich klammere mich weiterhin an Möglichkeiten fest. In den Urlaub zu fahren. Mit Freunden ausgehen. In meine Vorlesungen gehen. Das hilft mir, und gleichzeitig schadet es mir. Sosehr ich mit all diese Dinge auch erhoffe und mir vorstelle, das meine Träume bald war werden - so führt es mir auch vor Augen, was ich nicht tun kann, dass diese Situation nicht normal ist. Es gibt keine richtige Lösung wie man mit der Situation umgehen sollte. Das gibt es wahrscheinlich für niemanden.

Ich würde ja sagen “Bleibt gesund”, aber Antikörper zu entwickeln ist gar nicht mal so eine schlechte Idee. “Bleibt am Leben” klingt nicht sonderlich Hoffnungsvoll und mit “Ich hoffe es ist bald vorüber” stehe ich wieder am Anfang.

Built with Hugo